Hightech auf dem Hörgerätemarkt
Wer „dabei sein“ will, braucht gute Ohren: Schätzungen zufolge ist jeder zehnte Deutsche schwerhörig – längst kein Thema mehr, das nur Ältere betrifft. Hörverlust beginnt heute immer früher. Als Hauptursache gelten ungesunde Lebensweise und die erhöhte Lärmbelastung im modernen Alltag. Immer mehr Jüngere haben Schwierigkeiten mit geschädigten Ohren. Viele Betroffene bemerken es zunächst gar nicht, denn das Nachlassen des Gehörs schreitet schleichend fort. Manche mögen es auch nicht zugeben. Dadurch wird oft wertvolle Zeit verloren, in der sich das Gehirn allmählich an die Verschlechterung gewöhnt und das Hören buchstäblich verlernt. Dabei ist es wirklich erstaunlich, was Hightech auf dem Hörgerätemarkt heute möglich macht:
Jederzeit Telefongespräche führen, ohne das Smartphone in die Hand nehmen zu müssen, den Klang von TV- und Multimedia-Geräten direkt aufs Ohr streamen und in manchen Situationen mehr verstehen als Menschen ohne Hörminderung …
Ein nachlassendes Hörvermögen beeinträchtigt die Lebensqualität maßgeblich. Gespräche werden anstrengend und oft vermieden, der Alltag wird zur Herausforderung. Was viele vergessen: Betroffene leiden auch unter den psychischen Folgeerscheinungen, das Selbstwertgefühl sinkt, weil sie vielen Situationen nicht mehr gewachsen scheinen. Auch das Risiko einer Depression wird größer, je stärker der Hörverlust ist. Eine Hörbeeinträchtigung betrifft nämlich nicht nur das Ohr, nach aktuellen Studien weisen Hörgeminderte auch Defiziteder Sprachverarbeitung im Gehirn auf. Selbst bei Menschen mittleren Alters ist ein Hörverlust der größte Risikofaktor für eine Demenzerkrankung. Für Schwerhörige, die ihre Hörminderung mit Hörgeräten ausgleichen, ist das Demenzrisiko dagegen nicht erhöht. Eine Hörgeräte-Versorgung kann die gesundheitlichen und sozialen Risiken, die mit einer Schwerhörigkeit einhergehen, verringern. Ob man tatsächlich an einer Hörminderung leidet, lässt sich durch einen Test beim Hörgeräteakustiker oder HNO-Arzt feststellen. Letzterer kann darüber hinaus genau ermitteln, um welche medizinische Ursache es sich handelt.
Moderne Hörgeräte sind so klein, dass sie beim Tragen im Ohr kaum noch auffallen, sie bieten jedem Träger die optimale Lösung und lassen sich individuell anpassen. Mittlerweile gibt es sogar speziellen, stilvollen Ohrschmuck für Hörgeräte. Smarte Hörgeräte hatten bisher meist den Nachteil, dass sie vorrangig für iOS-Geräte (iPhone, iPad) entwickelt wurden. Wer ein Smartphone mit Android-Betriebssystem hatte, konnte viele Funktionen nicht nutzen. Das hat sich geändert. Inzwischen sind Modelle auf dem Markt, die alle Audioinhalte von iOS- sowie Android-Smartphones binaural – auf beiden Ohren – wiedergeben. Musik, Videos, Podcasts und vieles mehr lassen sich so ohne Klangverlust genießen. Beim Fernsehen werden die Hörgeräte zu drahtlosen Kopfhörern und können dabei unterscheiden, ob Gespräche oder Musik übertragen werden soll. Außerdem ermöglichen die Geräte zu telefonieren, ohne dass das Smartphone ans Ohr gehalten werden muss. Gespräche landen direkt auf den Hörgeräten. Via App wiederum ist es möglich, mit dem Hörakustiker in Verbindung zu treten, der sofort eventuell nötige Feinabstimmungen vornehmen kann. Immer mehr Hörgeräte verfügen heute über leistungsstarke Akkus, die den ganzen Tag halten, auch wenn über Smartphone oder Tablet stundenlang gestreamt wurde. Über Nacht lagern die Geräte in einer Ladestation, die je nach Modell auch gleichzeitig die Funktion einer Trockenbox erfüllen kann. Praktisch: Sie schalten sich beim Ladevorgang automatisch ab und erst wieder ein, wenn sie herausgenommen und getragen werden. Lithium-Ionen-Akkus der neuesten Generation halten auf diese Weise bis zu sechs Jahre.
Quelle: PMG Presse-Monitor GmbH